DeepSeek – chinesische KI greift ChatGPT an

DeepSeek repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt in der KI-Entwicklung und zeigt, dass beeindruckende Ergebnisse auch mit begrenzten Ressourcen erzielt werden können. Während das Modell in Bezug auf Effizienz und Offenheit überzeugt, sollten Nutzer die potenziellen Einschränkungen durch Zensur und Sprachunterstützung im Auge behalten.

 DeepSeek einfach erklärt

In der sehr dynamischen Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) hat ein neues Modell namens „DeepSeek“ Ende Januar für Aufsehen gesorgt. DeepSeek bietet beeindruckende Fähigkeiten und Leistungen, die mit etablierten Modellen wie ChatGPT konkurrieren können.

Erste Vergleiche und Benchmarks beeindrucken gerade sehr viele US-Firmen wie OpenAI, Meta, Microsoft und Google und sorgen in der KI-Welt für einen Durchbruch. Am Aktienmarkt brach zum Beispiel der Kurs von Nvidia kurzzeitig ein.

Bemerkenswert ist, dass DeepSeek mit einem Bruchteil der Kosten entwickelt wurde, was die Effizienz und Innovationskraft des Projekts unterstreicht.

Die Entwickler hinter DeepSeek

Hinter DeepSeek steht ein kleines, in Hangzhou ansässiges Start-up, das 2023 gegründet wurde. Trotz begrenzter Ressourcen hat das Team es geschafft, ein KI-Modell zu entwickeln, das weltweit Anerkennung findet. Die genaue Zusammensetzung des Entwicklerteams ist nicht umfassend dokumentiert, doch ihre Arbeit spricht für sich und hat die Aufmerksamkeit der globalen Tech-Community auf sich gezogen.

Zensur, Manipulation und Datenschutz

Ein kritischer Aspekt bei der Nutzung von KI-Modellen ist oft die Frage nach Zensur und Manipulation. Speziell wenn es sich um KI aus China handelt. Berichten zufolge unterliegt DeepSeek, ähnlich wie andere chinesische KI-Modelle, bestimmten Einschränkungen.

Kritische Themen wie Kritik an der Chinesischen Regierung oder Ereignisse wie das Tiananmen-Massaker werden von der KI nicht behandelt. Diese Zensurmechanismen können die Informationsfreiheit beeinträchtigen und sollten bei der Nutzung berücksichtigt werden. 

Ebenso sollte jedem bewusst sein, dass Daten nach China gesendet werden und jeder aufpassen muss, wenn dieser sensible Daten verwendet. Deutsche Datenschützer überprüfen DeepSeek gerade und stehen der Anwendung skeptisch gegenüber.

Vorteile von DeepSeek gegenüber ChatGPT

DeepSeek bietet mehrere Vorteile gegenüber etablierten Modellen. Ein herausragender Punkt ist die Effizienz: DeepSeek wurde mit einem Budget von nur sechs Millionen Dollar entwickelt und in kurzer Zeit trainiert. Zudem ist das Modell Open Source, was bedeutet, dass der Quellcode öffentlich zugänglich ist. Dies fördert Transparenz und ermöglicht es Entwicklern weltweit, das Modell zu studieren, anzupassen und weiterzuentwickeln.

Nachteile von DeepSeek im Vergleich zu ChatGPT

Trotz seiner Vorteile hat DeepSeek auch einige Nachteile. Die bereits erwähnte Zensur ist ein bedeutendes Manko, insbesondere für Nutzer, die Wert auf uneingeschränkten Informationszugang legen. Zudem ist unklar, wie gut DeepSeek mit verschiedenen Sprachen umgehen kann, da es hauptsächlich auf Chinesisch trainiert wurde. Die Unterstützung für andere Sprachen, einschließlich Deutsch, könnte daher eingeschränkt oder fehlerhaft sein.

DeepSeek Anwendung ausprobieren

Um DeepSeek kennenzulernen, können Sie die offizielle Website besuchen und den KI-Chatbot ausprobieren. Dort ist nach einer kurzen Registrierung die Nutzung des KI-Modells möglich. Die Anmeldung erfolgt ähnlich wie bei anderen Diensten und erfordert lediglich eine E-Mail-Adresse oder die Anmeldung über ein Google-Konto.  

Zudem können Sie die DeepSeek-App für Apple iOS oder Android nutzen. DeepSeek lässt sich ebenso als Chatbot lokal auf dem Rechner installieren. Dies erfordert aber ein paar technische Erfahrungen und modernere Technologien. Der Download des Repository erfolgt am Besten über GitHub, über Ollama oder LM Studio.

Investition in DeepSeek: Eine Überlegung wert?

Angesichts des Erfolgs von DeepSeek mag die Frage aufkommen, ob es sinnvoll ist, in das Unternehmen zu investieren. Da es sich um ein privates Unternehmen handelt, sind derzeit keine Aktien des Unternehmens öffentlich handelbar. Potenzielle Investoren sollten die Entwicklung des Unternehmens und des KI-Marktes dennoch genau beobachten und dabei sowohl die Chancen als auch die Risiken berücksichtigen. Ebenso sollten Warnungen der Datenschützer bei der Nutzung von sensiblen Informationen weiter beobachtet werden.

Drohen mögliche Verbote in den USA

Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China werfen die Frage auf, ob DeepSeek in den USA verboten werden könnte. US-Präsident Trump bezeichnete die KI-Anwendung bei der Veröffentlichung als ein „Weckruf für die USA“.

Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf ein solches Verbot. Allerdings haben die USA in der Vergangenheit Exportkontrollen für fortschrittliche Technologien nach China verhängt, was die Entwicklung und Verbreitung chinesischer KI-Modelle beeinflussen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Rahmenbedingungen entwickeln und welche Auswirkungen dies auf DeepSeek haben wird. 

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